2011-09-13 Eine Oase mit Minze und Tomaten

Ein Artikel aus der Offenbach Post vom 13.09.2011:

https://www.op-online.de/region/dietzenbach/eine-oase-minze-tomaten-1402358.html

Am Rande der Stadt befindet sich die 3000 Quadratmeter große Oase: Das Gelände der Internationalen Gärten. Neben Deutschland sind Nationen wie Albanien, Afghanistan und Marokko vertreten. Etwa 30 Besucher mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen tauschten sich am Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen aus.
© Reichelt

Dietzenbach –  Zwar hat sich der Sonntag nicht unbedingt von seiner Sonnenseite präsentiert, dennoch blieb das Wetter trocken und beständig genug, um den Tag in der Natur zu genießen. Von Sascha Reichelt

Etwa 30 Besucher trafen sich denn am Nachmittag auf dem Gelände der Internationalen Gärten, um bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen. So nutzte auch Bürgermeister Jürgen Rogg die Gelegenheit, sich während einer Führung ein Bild von den Gärten zu machen.

Etwas abgelegen am Rande der Stadt befindet sich die 3000 Quadratmeter große Oase, die zum Entspannen einlädt. Manch einem Gast war es wohl kaum vorstellbar, wie schnell die Zeit vergehen kann. Seit dem ersten Spatenstich im Jahr 2006 hat sich hier inzwischen eine idyllische Gartenanlage entwickelt, die in Parzellen gegliedert ist und rund zehn verschiedene Nationen symbolisiert. Von A bis T sind dabei Länder wie Albanien, Afghanistan, Marokko, Tunesien aber auch Deutschland und Polen vertreten – die jeweils 90 Quadratmeter großen Bebauungsflächen werden also ganz international bewirtschaftet. Nunmehr blühen, wachsen und gedeihen hier Minze, Mais, Tomate, Tee und viel weiteres Nahrhaftes.

„Keine Abgrenzungen wie in Schrebergärten“

Der etwa 22 Mitglieder zählende Verein möchte mit seiner Anlage ein Zeichen für die Integration setzen. „Hier gibt es keine Abgrenzungen wie in Schrebergärten“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Thomas Duram. Auch gehe es nicht darum, wer die schönste und größte Laube hat. Stattdessen möchte man voneinander lernen „und auch mal probieren, was der andere so grillt“, sagt Duram.

Als kleine Attraktion bot es sich am Sonntag an, die neue Holzhütte zu begutachten, die künftig allen Mitgliedern zugute kommt. Das 2000 Euro teure Gebäude wurde von der Stiftung Interkultur gesponsert und zeichnet sich, in Front gelegen zu einigen Spielmöglichkeiten für Kinder, als gelungene Ergänzung für das Gelände aus.

Bewusstsein für ökologisches Denken und Handeln

„Am liebsten würden wir noch das Dach mit Solarzellen bestücken“, sagt Duram im Gespräch mit Bürgermeister Jürgen Rogg. Denn neben dem Hauptanliegen der Integration ist dem Verein ebenso ein Bewusstsein für ökologisches Denken und Handeln sehr wichtig. Der Brunnen kann beispielsweise elektronisch durch einen Kompressor, aber auch per Hand angetrieben werden. Immer wird auf einen besonders verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Energie geachtet. Für den Anbau wird ausschließlich Naturdünger verwendet und ganz auf Pestizide verzichtet.

Auch politische Prominenz war am Sonntag auf dem Vereinsgelände vertreten, und zwar in Gestalt der Bundestagsabgeordneten Uta Zapf (SPD), die bereits zum dritten Mal die Gartenanlage besuchte und selbst engen Kontakt zu einigen der Mitglieder pflegt, wie sie erzählte. „Ich finde, das ist eine äußerst schöne Sache, wie hier die verschiedenen Nationen friedlich aufeinander treffen und sich austauschen können“, sagte sie.